Montanita- Kifferkaff und Hippiekultur
Ja es gibt sie noch: die Freigeister und Hippies, die Konsumgegner und Lebenskünstler, die Rastamänner und Zöpfchenfrauen, das süße Nichts-tun und es als stille Rebellion abtun. Und zu finden ist das alles an Ecuadors Küste, zwischen Surferwellen und Feuchtwald im gar nicht so warmen aber auch nicht so kühlen Montanita, dem Pilgerort aller Touris die auch gerne mal den Duft vom freien Leben einatmen wollen, der hier meistens nach Marihuana riecht... Um den Großstadtrummel einmal mehr den Rücken zu kehren und uns die frische Meeresbriese um die Nase wehen zu lassen, empfahl es sich ebendiese Oase einmal zu besuchen. Dort angekommen bezogen wir unser Hotel mit gemütlichem Künstlerflair und erkundeten das Zentrum des Dorfes. Im äußerlich unterscheidet sich Montanita nicht sonderlich von anderen Küstendörfern, die auf den Tourismus ausgelegt sind. Bars und Restaurants dicht an dicht gedrängt, meistens in Holz oder Bambusoptik und den stereotypischen Palmwedeln als Dachdeko, dennoch gleicht Montanita einer atmosphärischen Blase, in die man eintaucht, sobald man das ehemalige Fischerdorf betritt. Die Gelassenheit der Bewohner, die tagsüber auf der Straße sitzen und ihren selbstgemachten Schmuck oder anderen Kleinkram mit einem Dauerlächeln im Gesicht zu verkaufen versuchen, überträgt sich auf einen selbst und man schlendert so schweigend nebeneinander her und beobachtet die Menschen, die so glücklich scheinen, als gäbe es keinen besseren Ort auf der Welt, an dem es sich zu leben lohnt. Dieser Zauber Montanitas verstärkt sich in den Abendstunden und so saßen wir jeden Abend mindestens 2 Stunden vor einer der unzähligen Straßenbars und beobachteten die Leute die an uns vorbeiliefen: junge feierwütige Gringos, kurvige Latinas, pubertierende Chicos und einen alten Mann der zum Beat der Musik aus den Discotheken seine Rasseln schüttelte... Danach besuchten wir selbst einige Discotheken bevor wir am nächsten Morgen zum Walewatching wieder früh genug unsere steinharten, aber dafür rückenfreundlichen Betten wieder verlassen mussten. Auf dem Boot angekommen fuhren wir über den Ozean bis wir eine Buckelwalmutter mit ihrem Jungtier sichteten. Live war es ein tolles Erlebnis, doch leider sprangen beide nicht aus dem Wasser, sondern tauchten nur ab und zu einmal auf, weßhalb die Fotos die ich schießen konnte sich leider lediglich auf Walhintern oder Rückenflossen beschränkten. Die abschließende Schnorchelei war leider eine herbe Enttäuschung, doch konnte ich meine Kamera einmal unter Wasser austesten, was die nicht vorhandene Unterwasserlandschaft fast schon wieder ausgleichte... Den letzten Tag unseres Aufenthaltes verbrachten wir am Strand, genossen die Sonne und wunderten uns wieso Strandverkäufer Dinge wie Schuhregale und Lampen anboten, aber keine Sonnencreme oder Sonnenschirme. Und das nächste mal, habe ich mir geschworen, versuche ich das mit dem Surfen dann auch mal!
Marie Louise Krebs - 25. Sep, 20:17