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Freitag, 17. Januar 2014

Amazonas- Yasuni Nationalpark

Ende November, ein erneuter Zeitsprung und im Flieger nach Coca, dem Tor zum Dschungel- zusammen mit meinen Eltern. Wenn man schonmal die Möglichkeit hat den echten Regenwald besuchen zu können, dann sollte man das auch tun, so die Meinung meiner Eltern und auch der netten Frau im Reisebüro. Also 7 Sachen gepackt, ab in den Flieger und auf in Richtung Sani-Lodge 240 km entfernt von Coca- mit dem Boot. Denn im Dschungel gibt es eigentlich kaum Straßen, das meiste läuft über den Rio Napo ab. Einem 200m breiten, güllebraunen Fluss, den wir, um zu unserer Lodge zu kommen 3 Stunden mit dem Speedkanu befahren müssen. 2 Nächte werden wir in dieser Lodge bleiben, wollen Affen sehen, frische Luft atmen und in diesem Meer aus grün versinken, eintauchen in die Welt der eingeborenen Stämme des Waldes. Während unserer Fahrt im Speedkanu haben wir Zeit uns die Ufer des Rio Napos anzuschauen: dichte Blattwerke, dazwischen einzelne aus Bambus gebaute Hütten mit Palmdächern, Frauen die ihre Wäsche am Fuß des Flusses waschen, Kinder die an den seichten Stellen spielen und dann auf einmal: nix mehr. Kein Baum, kein Busch, keine Hütte, sondern Kräne, Bagger, LKWs, professionelle Anlegestellen für Fähren und riesen große feuerspuckende Betontürme auf einem Platz, so groß wie 3 Fußballfelder. Die Kehrseite der Industrialisierung, der ständige Durst nach Erdöl fordert hier im tiefsten Amazonien seinen Tribut- irgendwo muss der Stoff der unsere Welt antreibt ja herkommen. Und es gibt viele solcher Anlagen am Rio Napo, ständig sieht man in der Ferne die Flammen über den Bäumen züngeln, als wären die Drachen aus den Kindermärchen hier im Regenwald zuhause, wobei die echten Drachen der Industrie wahrscheinlich eher hinter ihren Schreibtischen zuhause sind. Nach 3 Stunden im Kanu geht es einen 15 minütigen Holzpfad quer durch den Wald bis zum nächsten Fluss, dem Rio Verde der in eine Schwarzwasserlagune mündet, an der unsere Lodge errichtet wurde. Also ins nächste Kanu, diesmal ein unmotorisiertes und der nette Junge der Gemeinde, die in Zusammenarbeit mit einer Organisation die Lodge betreibt, bringt uns mit starken Paddelbewegungen zügig voran. Angekommen gibt es einen alkoholfreien Begrüßungscocktail und die Einteilung in unsere Zimmer. Alles aus Holz ( außer das Bad), sehr dekoarm eingerichtet, aber wir sind hier ja schließlich auch im Dschungel, das gibts draußen genug Deko. 2 Stunden haben wir Zeit, dann gehts wieder zurück ins Kanu, um in der Abenddämmerung ein paar Affen zu suchen, die dann auch tatsächlich über unseren Köpfen von Ast zu Ast sprangen. War leider etwas schwer zu erkennen (war ja wie gesagt die Dämmerungszeit) und bei Tageslicht machen sie das einfach nicht, kann ich Ihnen auch nicht verübeln, dann würde Ihnen wahrscheinlich jeder Depp dabei zuschauen. Am nächsten Tag gibt es um !5:30! Frühstück und wieder sind die Tiere schuld, die lieber zu Dämmerungszeiten aktiv sind als anderswann. Wir fahren/laufen unsere altbekannte Strecke zurück zum Rio Napo, heute steht Vogelgucken auf dem Programm, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, denn ich liebe Vögel!( <- IRONIE) Naja mal sehn, was da auf uns zukommt und tatsächlich landen wir mit 40m Abstand zur berühmten Salzlecke ( Lehmwand, an der die Papageien das Salz lecken !WOW!) zwischen 10 anderen Kanus, vollbesetzt mit passionierten Ornithologen mit Teleskopferngläsern und versuchen 4 verschiedene Papageienarten durch unsere Operngläser ausfindig zu machen. Aus sah alles eher wie ein Klecks grün auf einem roten Hintergrund mit sich bewegenden grünen Farbspritzern drumrum, aber nagut, lag vielleicht an der fehlenden Begeisterung für gefederte Tierarten. Dann halten wir an einem kleinen Anleger und laufen durch den Dschungel, die Luft ist feucht aber sauerstoffreich. Je tiefer wir hineinlaufen desto mehr erinnert mich dieser Teil an ein Kind, dass nicht auf seine Mutter hören wollte und nach dem Spielen die Spielsachen nicht wieder zurück in die Kiste geräumt hat. Ständig stößt man auf Reste alter Pipelines, umgestürzte Betonpfeiler und andere Überreste des letzten Ölförderbooms im Nationalpark, der in einer Tragödie endete. Der Wald holt sich zwar seinen Raum wieder, bezieht den Beton mit grünem Moos, lässt neue Bäume und Büsche sprießen, doch so ganz verschwinden, wollen die Zeugen der damaligen Katastrophe nicht.
Der Besuch einer indigenen Gemeinde ist mein persönliches Highlight und verläuft doch anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Dort im Dorfzentrum, wo uns die Frauen des Stamms empfangen ( keiner ist nackig, alle tragen ganz normale Kleidung) lebt niemand, außer den freiwilligen Helfern. Dort ist die Schule, der Gemeinderaum, ein von der EU gestellter Computerraum und eine Dorfküche, wo die Frauen für die Besucher des Dorfs Fisch in Bananenblättern, Yuca, Banane und dicke Maden über einem selbstgebauten Grill zubereiten. Irgendwie gar nicht mehr so unberührt und ursprünglich sondern sogar ziemlich kommerzialisiert, aber schließlich lebt der Stamm ja auch nur von diesen Einnahmen und ab 2015 müssen sie auch für den Internetanschluss aufkommen,denn die EU hat ja momentan selbst kein Geld....
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Zuletzt aktualisiert: 17. Jan, 15:31

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