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Dienstag, 15. Oktober 2013

Reisen in Ecuador- von Quito nach Guayaquil Teil 1

Es ist 6 Uhr morgens als wir ins Taxi steigen, Quitos Luft ist von der Nacht heruntergekühlt und ein leichter Nebel liegt im verschlafenen Tal- es ist Freitag, ein Feiertag, der von Mittwoch auf Freitag gelegt wurde, um den Ecuadorianern ein langes Wochenende zu schenken, an dem sie ihre Unabhängigkeit feiern können. Im Taxi klingen fröhliche Salsarhytmen und einmal mehr kommt in mir das Gefühl auf, am Anfang einer Reise zu stehen, die mich an einen fernen Ort führt, obwohl meine Reise eigentlich aufgehört hat als in das erste Mal ecuadorianischen Boden betreten habe. Der Rest sind Ausflüge, Wochenendtrips, wobei man bei "Ausflügen" in Ecuador anmerken muss, dass man selten in einem anderen Land auf der Welt so schnell eine komplett andere Landschaft zu sehen bekommt wie hier. Man steigt mit gefühlt 5 Großfamilien in einen Bus, schläft ein, wacht nach 2 Stunden auf und erkennt nichts mehr um sich herum. Der Großstadtjungle ist Hügeln und Tälern überwuchert von immergrünen Bäumen gewichen, die Straßen sind holpriger und der junge Mann der die ersten 20 min versucht hat kleine Nike-Schuhe-Schlüsselanhänger zu verkaufen, in dem er einen Vortrag hält, der jeden Politiker in Deutschland vor Neid auf die Fähigkeit sogar den größten Ramsch als pures Gold verkaufen zu können (und das ohne Atempause von mehr als 1,235 sec.) erblassen ließe, hat sich ebenfalls in Luft aufgelöst. So verlassen wir das Taxi des bärtigen dickbäuchigen Fahrers und erklimmen die Stufen zum Busbahnhof- laut deutscher Zeitauffassung zu spät ( 5 nach 7, der Bus fährt um 7), nach ecuadorianischer immer noch überpünktlich ,werfen wir uns auf die Plastikstühle des Warteraums und lassen uns von dem öffentlichen Fernsehen berieseln, bis auch unser Bus mit dreiviertelstündiger Verspätung dann endlich eintrifft. Gepäck in die Gepäckklappe, Arsch auf Sitz und los geht die Fahrt. Durch Quito, raus aus Quito, durch das Auf-und Ab der Vulkane und Berge zwischen denen Quito liegt, immer bergab in Richtung Küste- auf nach Guayaquil. Wir zwischen 40 anderen Reisenden, ausschließlich Ecuadorianern, die ihre Familie an diesem besonderen Wochenende besuchen wollen, zwischen muffigen Omas, quakenden Kindern und schnarchenden Vätern... Alle müssen mit, keiner bleibt zurück: das ist Familie in Ecuador. Nach 9 Stunden Fahrt angekommen im stickigen Guayaquil, kurze Hose angezogen, Lea aus dem Alpakapulli gepellt, den sie dummerweise für die Fahrt gewählt hat ohne ein Top drunter zu ziehen (ziemlich doofe Idee, im Bus warens am Ende gefühlte 30 Grad) und auf ins Großstadtgetummel. Es spielt Ecuador gegen Uruguay und keine Menschenseele ist auf der Straße, Guayaquil nahezu menschenleer. Wir gehen in den nächsten Pub, proppen voll, jeder hat mindestens 5 Bier vor sich stehen und alle feiern, denn Ecuador führt!!! Keine 20 Minuten später, sind alle auf den Straßen, selbstgebastelte Hupen werden bis zum Hörsturz gedrückt und überall hört man ein : Forza Ecuador! Viva Ecuador! Sie haben es geschafft, die Qualifikation zur WM und das bringt den Nationalstolz auf Hochtouren: man ist stolz auf seine Mannschaft, auf sein Land und es schwingt die leise Hoffnung mit, dass bald ja bald, wenn der Ölsegen kommt, wenn die Bohrungen die ersten Barrel Erdöl zu Tage fördern, dass dann auch die Wirtschaft mitzieht und jeder, ja wirklich jeder Ecuadorianer ein Stück vom Kuchen des süßen Lebens über dem Existenzminimum abbekommt...
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Zuletzt aktualisiert: 17. Jan, 15:31

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